Der Körper hat uns viel zu erzählen. In Form von Spannungen, Wärme, Kälte oder auch Schmerzen zeigt er uns, wo unsere Grenzen sind. Was uns gut tut und was nicht. Ganz direkt, ganz unvermittelt.
Die Körperwahrnehmung hilft uns einen ausgewogenen Umgang mit den eigenen, individuellen Grenzen zu entwickeln. Auf der körperlichen Ebene können wir üben, wenn wir wahrnehmen: „Ich fühl` mich ganz schlapp“ oder „Mein Körper ist so schwer“ bis hin zu „Ich glaub, ich werde krank…“. Wir können lernen, diese Signale des Körpers dankbar anzunehmen. Diese klare Botschaft an uns zu hören.
Jetzt geht es darum verstärkt auf uns selbst zu schauen: alles etwas langsamer anzugehen, mehr vom Kopf in den Körper zu kommen. Konkreter? Aktivitäten, die nach außen gehen reduzieren. Also weniger wichtige Termine absagen, weniger Mails und Sms lesen, mehr Pausen einlegen, früh ins Bett gehen und die Aufmerksamkeit mehr nach innen lenken. Wichtig ist auch viel zu trinken und sich nährstoffreiches Essen zuzuführen.
Denn: je mehr Widerstand wir aufbauen gegenüber der körperlichen Dysbalance, je mehr Energie in den Geist geht, desto stärker schwächen wir unseren Körper. Und eigentlich will er uns ja nur sagen: „Ich möchte ein bißchen Ruhe haben“, „Mach mal weniger, ich brauch` eine Pause“ oder vielleicht auch eher fragend „Spürst Du mich noch?“. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir eigentlich auch: wenn wir diesen klaren Signalen nicht gleich am Anfang Raum und Zeit geben, dann holt sich der Körper zum gegebenen Zeitpunkt auf radikale Art und Weise, was er braucht: Ruhe und eine große Pause von allem Äußeren. Wir werden krank und müssen für ein paar Tage ins Bett.
Manchmal ist absolute Bettruhe auch sehr wichtig. Aber eben nicht immer….dann lohnt es sich auf diese ersten Nachrichten unseres Körpers zu hören und ihnen mit Aufmerksamkeit und Verständnis zu begegnen. Vielleicht wird es möglich dabei körperliche und geistige Sammlung zu erleben. Und vielleicht ist denkbar, nach und nach diese Zeiten der körperlichen und geistigen Langsamkeit sogar ein Stück zu genießen.
Alles Gute wünscht Vivian Mary Pudelko
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