Ich liebe diesen Moment, wenn ich in die Tiefe abtauche. Wie im Wasser. In der Tiefe gehalten. Warm und sanft. Und dann ist es wie eine Bewegung. Sanftes Auftauchen und wieder Absinken. Loslassen. Ganz weit weg und doch so nah. Tief versunken und doch ganz da. Es braucht Vertrauen. Sich dem Menschen anzuvertrauen, so wie ich jetzt bin. So wie ich daliege. Auf der Matte. Wo ich bin? Bei einer Shiatsubehandlung von meiner Shiatsutherapeutin Sigrid!
„Kannst Du Dich bitte auf den Bauch legen?“, fragt sie plötzlich. Kurzes Umlagern, dann sinke ich wieder ab. In die Tiefen meines Körpers, meiner Gedanken, meiner Gefühle. Ich liebe die Stille. Es ist still und gleichzeitig ist jemand da. Ich werde gehalten von einem Menschen. Mein Körper kommuniziert. Er erzählt Geschichten, lässt mit sich machen. Und ich bin einfach nur da.
Eine Berührung, ein Druck, der sich ausdehnt im ganzen Körper. Verbindungen werden spürbar. Vom Kopf bis zu den Füßen. Von den Füßen bis zum Kopf.
Manchmal ist mein Kopf ganz voll, ich bin im Aktivitätsmodus. Die Gedanken rattern. Bilder tauchen auf und verschwinden wieder. Eine gute Weile geht das so während des Shiatsus. Doch irgendwann wird es immer still. Manchmal erst kurz vor’m Ende. In mir, in meinem Körper. Oftmals genau dann, wenn die Shiatsutherapeutin meine Füße hält oder an einer Körperstelle mitten in der Bewegung innehält. Dann ist nur die Berührung da. Dann falle ich, entgleite, schwebe davon. Jegliche Alltagsgedanken, Zeitpläne, Termine sind in dem Moment weit weg. Tiefes Loslassen. Endlich wieder ganz loslassen.
Irgendwann verlässt die Shiatsutherapeutin den Raum und schließt die Tür. Sie wäscht sich die Hände in der Küche und kommt dann zurück. Das höre ich alles. Sie setzt sich neben mich auf die Matte und ist da, wenn ich die Augen öffne. Oft würde ich dann gerne noch für Stunden liegenbleiben und in einen tiefen, geborgenen Schlaf fallen. Meinetwegen auch gleich ein paar Tage am Stück schlafen, komplett abtauchen. Wahrscheinlich würde sich aber ohne die Präsenz der Shiatsutherapeutin dieses Gefühl von tiefer Geborgenheit langsam wandeln. Vermutlich würde ich irgendwann unruhig werden und wieder aufstehen wollen. Hinein in’s Leben.
Reich beschenkt verlasse ich die Shiatsupraxis. Doch das Wunderbare ist: das Geschenk der tiefen Entspannung und des Aufgehobenseins in der Welt hält an. Die nächsten Nächte und Tage wirkt das Shiatsu in der Tiefe noch weiter. Es verändert, ummantelt, schützt mich. Im Kleinsten hört es wohl nie auf. Doch das geht dann bereits im Tagesgeschehen unter.
Es ist gut mit Yoga zu sich zu kommen. Eine lebendige Yogapraxis zu haben, die vitalisieren, entspannen, beruhigen oder stärken kann. Doch manchmal braucht es einen anderen Menschen, der hält, berührt, mit großer Erfahrung seine Hände einsetzt.
Was ich in all den Jahren besonders schätze ist, dass meine Shiatsutherapeutin äußerst respektvoll mit Deutungen, Interpretationen, Ansichten umgeht. Ja, auch Ratschläge erteilt sie sehr sparsam und mit großer Zurückhaltung. Sie bleibt bei sich. Und ist präsent. Sie schenkt Aufmerksamkeit. Sie spricht mit ihren Handgriffen. Und mit ihrem Blick.
Shiatsu und Yoga passen ganz wunderbar zusammen. Beleben einander, ergänzen sich, laden sich gegenseitig auf.
Shiatsu loves Yoga | Yoga loves Shiatsu
Foto: Diego PH on Unsplash
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